Welche Arten von Solarmodulen gibt es?
Solarmodul ist nicht gleich Solarmodul: Neben den bekannten monokristallinen und polykristallinen Modulen gibt es DĂŒnnschichtmodule und SpezialausfĂŒhrungen fĂŒr besondere Anwendungen. Diese Seite erklĂ€rt die Unterschiede, typischen Wirkungsgrade, FlĂ€chenbedarfe und Einsatzszenarien â inkl. konkreter Beispiele, Tipps fĂŒr die Modulauswahl und einer ĂŒbersichtlichen Vergleichstabelle. Ziel: die passenden Module fĂŒr dein Dach auswĂ€hlen, nicht die theoretisch besten.
Ăberblick: Die drei Hauptarten
In der Praxis haben sich drei Modularten etabliert: monokristallin (höchste Effizienz und Leistungsdichte), polykristallin (bewĂ€hrt und oft gĂŒnstiger) und DĂŒnnschicht (leicht, flexibel, homogenes Design). Neben den Zellen selbst spielen auch Rahmung, Glas, RĂŒckseitenfolie und Löttechniken eine Rolle. Moderne Zelltechnologien (z. B. PERC, TopCon, HJT, n-Type) verfeinern die Basisarten, Ă€ndern aber nicht die Hauptunterscheidung.
Monokristalline Solarmodule
StÀrken
- Hoher Wirkungsgrad â mehr Leistung auf kleiner FlĂ€che
- Gutes Schwachlichtverhalten, solide Degradation
- Optisch oft âschwarzâ â beliebt auf modernen DĂ€chern
Zu beachten
- Höherer Preis je kWp als einfache Alternativen
- WĂ€rme kann Leistung senken (Temperaturkoeffizient beachten)
- Auf echte Produkt-/Leistungsgarantien achten
FĂŒr DĂ€cher mit begrenzter FlĂ€che sind monokristalline Module meist die erste Wahl, da sie die höchste kWp-Dichte liefern. Wer ein sauberes, einheitliches Erscheinungsbild wĂŒnscht (Full-Black), findet hier viele passende Varianten.
Polykristalline Solarmodule
StÀrken
- Preislich attraktiv je kWp
- Robust und lange erprobt
- Solide Leistung bei guten Bedingungen
Zu beachten
- Niedrigerer Wirkungsgrad â mehr FlĂ€che fĂŒr gleiche kWp
- Optisch âblĂ€ulich schimmerndâ, nicht ĂŒberall gewĂŒnscht
- Bei DachflÀchenlimit oft schlechtere Wahl als Mono
Polykristalline Module sind sinnvoll, wenn ausreichend FlĂ€che vorhanden ist und die Optik zweitrangig ist. Auf groĂen, wenig sichtbaren DĂ€chern (Scheunen, Garagen, NebengebĂ€ude) können sie das beste Preis-Leistungs-VerhĂ€ltnis liefern.
DĂŒnnschichtmodule
StÀrken
- Leicht und teils flexibel â vorteilhaft bei Statikgrenzen
- Homogenes Erscheinungsbild, geringe Blendwirkung
- Gutes Verhalten bei diffusem Licht und hohen Temperaturen
Zu beachten
- Deutlich niedrigerer Wirkungsgrad â mehr FlĂ€che pro kWp
- Begrenzte Modellauswahl im Privatbereich
- Projektierung sollte Erfahrung mit DĂŒnnschicht haben
DĂŒnnschichtmodule spielen ihre StĂ€rken aus, wenn Gewicht, Design oder spezielle FlĂ€chen (Carports, Fassaden, gebogene UntergrĂŒnde) im Vordergrund stehen. Wer maximale kWp auf kleinem Dach braucht, fĂ€hrt jedoch mit Mono besser.
Praxis: FlÀche, Leistung & Kosten
FĂŒr die Planung ist entscheidend, wie viel Leistung du auf deiner verfĂŒgbaren DachflĂ€che unterbringst und wie gut diese Leistung zu deinem Lastprofil passt. Monokristalline Module benötigen fĂŒr 1 kWp ungefĂ€hr 5â5,3 mÂČ, polykristalline eher 6â6,5 mÂČ und DĂŒnnschicht etwa 8â10 mÂČ. Bei kleinen DĂ€chern entscheidet das schnell, ob 8, 10 oder 12 kWp möglich sind â und damit, wie viel Eigenverbrauch sich langfristig decken lĂ€sst.
Beispiel 1: Reihenhausdach (begrenzte FlÀche)
VerfĂŒgbare FlĂ€che: ~35 mÂČ. Mit monokristallinen Modulen lassen sich grob 6,5â7 kWp realisieren. Polykristallin wĂ€ren es eher 5â5,5 kWp. Ergebnis: Mit Mono steigt die Jahresenergie und die Chance, tagsĂŒber mehr Haushaltslasten abzudecken.
Beispiel 2: Scheunendach (viel FlÀche)
VerfĂŒgbare FlĂ€che: >150 mÂČ. Hier können polykristalline Module trotz geringerer Effizienz die gĂŒnstigere Wahl sein â die zusĂ€tzliche FlĂ€che gleicht den Effizienznachteil aus, die Investition je kWp ist oft niedriger.
Vergleichstabellen
Modulart | Typ. Wirkungsgrad | FlÀche pro kWp | Gewicht (ca.) | StÀrken | Zu beachten |
---|---|---|---|---|---|
Monokristallin | 19â22 % | ~5â5,3 mÂČ | ~18â22 kg/Modul | Hohe Leistungsdichte, gutes Schwachlicht, Full-Black möglich | Höherer Preis je kWp, Temperaturkoeffizient beachten |
Polykristallin | 15â18 % | ~6â6,5 mÂČ | ~18â22 kg/Modul | Preislich attraktiv, robust, breit verfĂŒgbar | Mehr FlĂ€che notwendig, Optik nicht immer gewĂŒnscht |
DĂŒnnschicht | 10â13 % | ~8â10 mÂČ | ~6â15 kg/Modul (je nach Bauart) | Leicht/flexibel, homogen, gut bei Hitze & diffusem Licht | Geringere Effizienz, Privatmarkt-Auswahl begrenzt |
Einsatzszenario | Empfehlung | BegrĂŒndung |
---|---|---|
Kleine DachflĂ€che, hohe OptikansprĂŒche | Monokristallin (Full-Black) | Maximale kWp pro mÂČ, einheitliches Erscheinungsbild |
GroĂe, wenig sichtbare DĂ€cher | Polykristallin | Gutes Preis-Leistungs-VerhĂ€ltnis, FlĂ€che reichlich vorhanden |
Statikgrenzen/leichte Unterkonstruktionen | DĂŒnnschicht | Geringeres Gewicht, flexible Varianten verfĂŒgbar |
Hitzestarke Standorte | Mono oder DĂŒnnschicht | Mono mit guten Temp.-Koeffizienten; DĂŒnnschicht oft stabil bei WĂ€rme |
Expertentipps zur Modulauswahl
So triffst du eine gute Entscheidung
- FlĂ€chencheck: Wie viel mÂČ sind wirklich nutzbar (inkl. AbstĂ€nde, Gauben, Kamine)?
- Ertragsziel: Brauchst du maximale kWp oder genĂŒgt âgut & gĂŒnstigâ?
- Lastprofil: Viele Taglasten? Dann mehr kWp und Ost/West prĂŒfen.
- Optik & Bauordnung: Full-Black vs. Standard, Reflexionen, Denkmalschutz.
- Garantie & Degradation: Lange Produkt- und Leistungsgarantien bevorzugen.
HĂ€ufige Fehler vermeiden
- Nur auf Modulpreis je kWp schauen, ohne Montage/Elektrik mitzudenken
- Verschattung/Strings unterschĂ€tzen â unnötige Ertragsverluste
- WR ohne Reserven dimensionieren â Clipping an Spitzentagen
FAQ
Welche Module liefern die meiste Leistung auf kleiner FlÀche?
Monokristalline Module â sie bieten die höchste kWp-Dichte pro Quadratmeter.
Sind polykristalline Module noch sinnvoll?
Ja, wenn viel FlÀche vorhanden ist und der Fokus auf einem guten Preis-Leistungs-VerhÀltnis liegt.
Wann passen DĂŒnnschichtmodule?
Bei Statikgrenzen, besonderen FlĂ€chen (Carports, Fassaden) oder wenn eine homogene Optik gewĂŒnscht ist.
Zelltechnologien wie PERC, TopCon, HJT â was heiĂt das?
Das sind Weiterentwicklungen innerhalb der Hauptarten, die Wirkungsgrad, Temperaturverhalten und Degradation verbessern können.
Full-Black oder rahmenlos â hat das Einfluss auf den Ertrag?
PrimĂ€r optische Entscheidung; Details wie Glas, Rahmung und Temperaturverhalten können geringfĂŒgig Einfluss nehmen.
Reicht ein Modultausch, um mehr kWp zu bekommen?
Nur wenn die DachflĂ€che unverĂ€ndert ist und moderne Module mit höherer Leistung eingesetzt werden; Strings und WR prĂŒfen.
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